Aus naturschutzfachlicher Sicht sind Entwicklungsmaßnahmen in Kompensationsflächenpools sehr gut geeignet, da gebündelte Maßnahmen auf größerer Fläche auch für anspruchsvollere Arten geeignete Lebensräume zulassen. Hervorzuheben ist die bereits überdurchschnittlich gute Ausstattung des UG mit bedeutenden Lebensräumen für Flora und Fauna, insbesondere die mosaikartige Landschaft aus Wäldern, Baumbeständen und Hecken, Still- und Fließgewässern, Altarm und entwicklungsfähigen Ackerstandorten auf feuchten oder staunassen Flächen in der Gewässeraue oder auf staunassen Gleyen. Ziel ist es im Planungsraum, unter Berücksichtigung der vorhandenen Elemente, einen Verbund von standorttypischen, naturnahen Lebensräumen zu entwickeln, die einer möglichst großen Artenvielfalt Fortpflanzungsplätze, Nahrungshabitate, Schutz und Ruheräume bieten können.
Im Zuge einer Kompensationsmaßnahme soll ein beeinträchtigter Lebensraum grundsätzlich durch einen Lebensraum des gleichen Typs ersetzt werden. Zudem soll dieser im gleichen Naturraum liegen wie der beeinträchtigte Lebensraum. Damit wird am ehesten gewährleistet, dass das natürliche ökologische Potenzial für den neu geschaffenen Lebensraum vorhanden ist und dieser von den Pflanzen- und Tierarten, die durch das Projekt in ihrem Lebensraum beeinträchtigt werden, überhaupt besiedelt wird. Durch vielschichtige Maßnahmen und die Einleitung einer naturnahen Entwicklung können diese Ziele des Naturschutzes im „Pool große Beilage“ umgesetzt werden.
Bei der Definierung von Entwicklungszeiten für die jeweiligen Biotope und deren Vernetzung werden folgende Grundsätze berücksichtigt. Die wichtigste Maßnahme gegen das Aussterben einheimischer Tier- und Pflanzenarten ist die Erhaltung oder Entwicklung genügend großer Lebensräume. In der intensiv genutzten Kulturlandschaft mit sich oft überlagernden Nutzungsfunktionen besteht ein massives Defizit an Flächen mit freier Naturentwicklung. Je störungsfreier ein Lebensraum ist, desto grösser ist sein ökologischer Wert. Ein bestehender Lebensraum ist dann gut vernetzt, wenn er sich in ausreichender Nähe zu anderen Lebensräumen desselben Typs befindet, so dass ein für die Arterhaltung ausreichender Genaustausch stattfindet und Mobilitätsansprüche (z.B. Nahrungssuche) anspruchsvoller Arten erfüllt werden können.